Dieses Gebäude wurde 1828 als Primarschulhaus errichtet, am Ostrand des damaligen Dorfes an der Hauptstrasse. Bereits 1831 wurde Pfäffikon Bezirkshauptort, hatte aber kein passendes Gebäude für die Bezirksbehörde zur Verfügung. Der Souverän beschloss, dieses Gebäude zur Verfügung zu stellen und liess es entsprechend umbauen – auch mit Gefängniszellen. Gleichzeitig musste er einen Kredit für den Neubau eines Schulhauses bewilligen, welches in den Bereich der heutigen «Molki» zu stehen kam und bis zum Bau des Schulhauses Obermatt 1895 die Bildungsstätte für die Primarschüler war. Die Sekundarschule war noch in Privathäusern untergebracht. Mit der Wahl von Pfäffikon zum dritten Schwurgerichtsort im Kanton liess Kronenwirt Gujer 1855 auf eigene Kosten ein Bezirksgebäude direkt neben der Krone bauen, die Bezirksbehörde dislozierte nun dorthin. Das bisherige Gebäude wurde wieder in ein Schulhaus umfunktioniert und beherbergte von 1856 bis 1895 die Sekundarschule. Danach durfte diese ins neu erstellte Schulhaus Obermatt umziehen. Einige Räumlichkeiten wurden einmal mehr umgebaut zu Büros für die politische Gemeinde, welche hier bis 1919, als sie in das heutige Gemeindehaus zog, ihre Aufgaben wahrnehmen konnte. Während des ganzen 20. und bis zum zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wurden die Räumlichkeiten mehr und mehr zu Büros und vom Jugendsekretariat belegt. Die Wohnung im oberen Stock verschwand endgültig. Seit 2020 ist es die Schulverwaltung der Gemeinde, welche alle Räume als Büros nutzt. Dank des Abbruchs von zwei strassennahen Zimmern entstand schon 1937 der Arkadendurchgang, wodurch das Haus beim Strassenausbau nicht abgerissen werden musste.
Chronologische Übersicht
1828 | Gebaut als Primarschulhaus, Ablösung des ersten «Schulhauses», welches im Cher bei der reformierten Kirche über dem Feuerwehrlokal eingerichtet war |
1832 | Umbau zum Bezirksgebäude mit einer Wohnung und Gefängniszellen |
1855 | Umbau zu einem Schulhaus für die Sekundarschule, die Bezirksbehörden ziehen ins neue Gerichtshaus neben der Krone |
1856 | In einer Zelle des Hauses sass als Strafgefangener während seiner Untersuchungshaft der Zürcher Oberländer Volksdichter und Lehrer Jakob Stutz (1801-1877) Er wurde wegen Homosexualität verurteilt, für drei Jahre aus dem Kanton Zürich verbannt und mit einer Busse von Fr. 200.– bestraft Davon erholt sich Stutz in seinem Leben nie mehr In seinem Buch «Sieben mal sieben Jahre aus meinem Leben» wird das Leben im Zürcher Oberland in der ersten Hälfte des 19. Jh. hautnah beschrieben |
1862/63 | Sekundarschulhaus mit Wohnung und Unterweisungszimmer |
1895 | Neu ziehen die politischen Behörden in dieses Haus, es wird zum Gemeindehaus Wohnungen und Büros werden eingerichtet Die Sekundarschule wechselt in das neu erstellte Schulhaus Obermat |
1905 | Gebäudeelektrifizierung |
1919 | Auszug der politischen Gemeindebehörden in die Villa Hanhart an der Hochstrasse 1 mitten im Dorf Diverse Umbauten und Anpassungen: Wohnungen, Büro für Sekretär der Jugendkommission, Vermietung von Wohnungen |
1921 | Rechtsauskunftsstelle und Lesestube, Bibliothek, eingerichtet |
1928 | Pfäffiker Jugendsekretariat wird vom Neben- in ein Vollamt umgewandelt |
1937 | Wegen starker Verkehrszunahme und Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitslose (ca. 100 bis 110 Arbeitslose in der Gemeinde) wird die Hochstrasse verbreitert und modernisiert Damit das Haus nicht abgebrochen werden muss, werden zwei Zimmer für einen Laubendurchgang geopfert Es existieren weiter eine Lesestube, eine Wohnung und Räume für das Jugendsekretariat Der Kunstmaler Walter Hürlimann von Uster gestaltet die Eingangspartie |
1966 | Endlich wurden auch im Bezirk Pfäffikon zwei vollamtliche Beraterstellen geschaffen, damit konnte das Jugendsekretariat von der Berufsberatung auch räumlich getrennt werden |
1975 | Nach dem Exil bei Schellenberg Druck, Einzug ins frisch renovierte Haus Hochstrasse 12 Alle Räumlichkeiten im Haus werden jetzt für das Jugendsekretariat beansprucht Offizielle Schlüsselübergabe durch den Gemeindepräsidenten an das Jugendsekretariat/Berufsberatung, geleitet von Dr. Hans Thalmann |
1989 | Platznot: Jugendsekretariat expandiert an die Hochstrasse 10 |
2014 | Einige Abteilungen des Jugendsekretariates ziehen an die Schulstrasse 24 |
2017 | Letzte Abteilung, das kjz (Kinder- und Jugendhilfezentrum des Kantons Zürich), verlässt die Räumlichkeiten, das Haus steht der Gemeinde wieder zur Verfügung |
2020 | Umbau und Anpassungen, die Schulverwaltung der Gemeinde hält Einzug |
Gebäudestandort
Das stattliche Gebäude stand ursprünglich etwas östlich, leicht ausserhalb des damaligen Dorfzentrums an der Hauptstrasse von Fehraltorf nach Wetzikon. Wie damals üblich, wurde es direkt an die vor allem für lokalen Verkehr benutzte Hauptstrasse gebaut, welche sich an dieser Stelle in Richtung Irgenhausen leicht nach rechts wendet. Die Durchgangsachse Kempttalstrasse-Hochstrasse wurde in den Jahren 1836/37 als Strasse 1. Klasse vom Kanton ausgebaut. Sie ist die bedeutendste Durchgangsstrasse durch das Dorf. Mit der Zunahme des Verkehrs und einer Beschäftigungsmöglichkeit für die vielen Arbeitslosen wurde in den 1930er-Jahren die Hochstrasse ausgebaut und erhielt beidseitig Trottoirs. Die Lage des Hauses behinderte den Ausbau und hätte abgerissen werden müssen, was aber wegen seiner ortsgeschichtlichen und architektonischen Bedeutung nicht in Frage kam. In einem Regierungsratsbeschluss von 1937 steht: «Die Niederlegung des alten Gemeindehauses, die von einer Seite der Einwohnerschaft der vorgeschlagenen Lösung vorgezogen würde, ist technisch und wirtschaftlich nicht begründet.» Stattdessen opferte man die beiden strassenseitigen Zimmer zugunsten eines Arkadendurchganges für die Fussgänger. Heute prägt dieses Gebäude zusammen mit dem ebenfalls in die Strassenflucht vorragenden ehemaligen Restaurant Schlössli und dem generell engen Durchgang bei der Krone und dem Gemeindehaus den typischen und geschützten Dorfcharakter im Dorfzentrum.
Die Geschichte des Hauses
1828 liess die damalige Zivilgemeinde Pfäffikon dieses Haus als Primarschulhaus erbauen, 1896 ging es an die politische Gemeinde Pfäffikon. Es ist zusammen mit den weiteren ebenfalls im mittleren 19. Jahrhundert erstellten Wohn- und Geschäftsbauten an der Hauptdurchgangsstrasse, Hochstrasse, ein architektonischer Zeitzeuge. Dazu gehören vor allem das Geschäfts- und Wohngebäude vis à vis (1826), das Bezirksgebäude (1855), der Gasthof «Krone» (1595), die Villa Hanhart (1851), heute Gemeindehaus, und das Restaurant «Schlössli» (1665). Die Liegenschaft wurde mehrmals umgebaut und den jeweiligen Bedürfnissen angepasst. Eine Besonderheit ist der Laubendurchgang, welcher um 1937 beim Ausbau der Hochstrasse entstand.
Schulhaus 1828–1832
Das einzige Schulzimmer über dem 1775 errichteten Feuerwehrlokal direkt bei der Kirche reichte für einen angemessenen Schulunterricht schon lange nicht mehr. Pfäffikon benötigte dringend ein neues richtiges Schulhaus. Als zweites Schulhaus in Pfäffikon wurde 1828, nach langer Diskussion, damals etwas ausserhalb des Dorfes, dieses Gebäude für die Primarschule errichtet. Es wurde am 25. Nov. 1828, als Respektsgebäude, eingeweiht – die Schüler erhielten einen Trunk, eine Suppe, Wurst und Brot!
Bezirksgebäude 1832–1855
Am 22. Juni 1831 entschied sich eine grosse Mehrheit des «Grossen Rathes» in Zürich für Pfäffikon als Bezirkshauptort des bisherigen Amtsbezirkes Kyburg. Nur wenige Stimmen erhielten Fehraltorf und Russikon. Leider stand aber kein geeignetes Gebäude zur Verfügung, und so bot die Schulgemeinde ihr eben erst errichtetes «neues» Schulhaus an, was von der Gemeinde angenommen wurde. Mit einem Kostenbetrag von 6100 Gulden wurden die nötigen Anpassungen vorgenommen: Auf der ersten Etage entstanden das Sitzungszimmer des Bezirksrates und zwei Ausstandszimmer, auf der zweiten Etage das Sitzungszimmer des Bezirksgerichtes, das Kanzleizimmer und ein weiteres Zimmer. Im Parterre wurden sechs Gefängniszellen und im Dachgeschoss deren zwei eingerichtet. In einer dieser Zellen verbrachte Jakob Stutz seine Untersuchungshaft 1856 während des Prozesses zu seiner Homosexualität. Die Bezirksbehörden nutzten diese Liegenschaft, bis Kronenwirt Guyer 1855 – nota bene auf eigene Kosten – ein Gerichtshaus, gleich neben der «Krone» erstellen liess. Notgedrungen musste 1832 in Pfäffikon erneut ein Schulhaus gebaut werden. Es entstand zwischen dem Dorf und Bussenhausen, da, wo heute die «Molki» steht. Es diente bis 1895 als Primarschulhaus mit zwei Klassenzimmern.
Sekundarschulhaus 1861–1895
Nach dem Umzug der Bezirksbehörden ins neue Gerichtshaus wurde das Gebäude wieder umgebaut und seiner ursprünglich vorgesehenen Nutzung zugeführt. Von 1861 bis 1895 hatte hier die Sekundarschule endlich ihr eigenes Schulhaus. Vorher musste sie mit Zimmern in einem Privathaus im Freienstein Vorlieb nehmen. Ein weiteres Zimmer wurde als Unterweisungszimmer (für die kirchliche Jugend) genutzt, und die übrigen Räume gehörten zu einer Wohnung. Nach 1895 fand die Sekundarschule Gastrecht im neu erstellten Schulhaus Obermatt.
Gemeindehaus 1895–1919
Bevor die politische Gemeinde ihr heutiges Gemeindehaus an der Hochstrasse 1 hatte, waren die Büros für die (damals noch sehr kleine) Verwaltung und die Räume für Sachgeschäfte in diesem Gebäude untergebracht. Im Haus gab es stets auch Platz für eine ansehnliche Wohnung, welche vermietet wurde. Mit dem Wegzug von Verwaltung und Behörde ins neue Gemeindehaus wurden die Büros von verschiedenen gemeinnützigen Organisationen genutzt.
Jugendsekretariat
Beinahe 100 Jahre lang waren die sozialen Dienstleistungen für Kinder, Jugendliche, Eltern und Familien mit diesem Haus verbunden. Nach 1919 und diversen Anpassungen wurden die Räume als Wohnungen vermietet. Sekundarlehrer Von der Crone nutzte ein Zimmer für die Jugendarbeit und 1928 richtete die Jugendkommission hier ein Sekretariat ein. Von der Crones Sohn, Eugen, betreute danach vollamtlich das Amt des Jugendsekretärs über Jahrzehnte. Von 1955 bis 1993, also 38 Jahre lang , wirkte Walter Kohler für die Berufsberatung, zuerst im Jugendsekretariat, ab 1982 an der Seestrasse 27. Nach und nach erforderten die Veränderungen in der Gesellschaft und die zunehmende Professionalisierung der sozialen Hilfestellungen Anpassungen im Haus, so dass schliesslich ab 1975 alle Räumlichkeiten dem Jugendsekretariat zur Verfügung stehen mussten. Das Haus wurde damals auf allen drei Stockwerken komplett saniert, und der Gemeindepräsident von Pfäffikon konnte dem Bezirksjugendsekretär die Schlüssel zu allen Räumen überreichen. Für viele Generationen der Pfäffiker Bevölkerung war dieses Haus schlicht: Das Jugendsekretariat. Bereits 1989 mussten im Nachbarhaus an der Hochstrasse 10 neue Räumlichkeiten für einen reibungslosen Ablauf zugemietet werden. Ab 1975 war Dr. Hans Thalmann von Uster Bezirksjugendsekretär, welcher als Ansprechperson und Fachmann dieses anspruchsvolle Amt ausübte. Seine Nachfolge übernahm 1996 Karl Gruber aus Pfäffikon unter dessen Ägide sich das kantonale Angebot stark zu diversifizieren begann. Er war bis zu seiner Pensionierung 2003 der letzte Jugendsekretär in Pfäffikon. Die Bezeichnung Jugendsekretär verschwand.
Die Pfäffiker Jugendsekretäre
Jugendsekretäre als dorfbekannte Persönlichkeiten mit jeweils langjährigem Einsatz:
- Eugen Von der Crone Senior: Sekundarlehrer und Sekretär der Jugendkommission
- Eugen Von der Crone Junior: Erster vollamtlicher Jugendsekretär
- Dr. Hans Thalmann, Jugendsekretär des Bezirkes Pfäffikon, auch Stadtpräsident von Uster
- Karl Gruber, letzter Jugendsekretär, seither gibt es diese Bezeichnung nicht mehr
Die Entwicklung der Jugendarbeit im 21. Jahrhundert
Zu Beginn des neuen Jahrtausends entwickelte das unter der kantonalen Bildungsdirektion stehende Amt für Jugend und Berufsberatung des Kantons Zürich (AJB) eine umfassende Erneuerung in der Organisation der ehemaligen Jugendsekretariate, Zitat: «Das AJB ist für ausserschulische Bildung sowie den Kindesschutz im Kanton Zürich zuständig. Die Leistungen der Berufs- und Laufbahnberatung werden in sieben Berufsinformationszentren (biz) erbracht, diejenigen der Kinder- und Jugendhilfe grösstenteils in 14 Kinder- und Jugendhilfezentren (kjz). Als kantonales Kompetenz- und Dienstleistungszentrum für Kinder- und Jugendhilfe und für das Schweizer Bildungssystem ist das AJB auch Anlaufstelle für Fachpersonen, Institutionen und Behörden.» Das Kantonsgebiet wurde in vier Zonen eingeteilt wobei Pfäffikon mit dem kjz (Kinder- und Jugendhilfezentrum) im Bereich der Bezirke Pfäffikon, Uster, Hinwil und Meilen figuriert. Das biz Uster (Berufsinformationszentrum) ist für Dienstleistungen dieser Art auch für die Pfäffiker Bevölkerung die Anlaufstelle. 2014 wurden einige Bereiche an die Schulstrasse 24 verlegt und 2017 verliessen auch die Mitarbeiter/innen des kjz die Räume an der Hochstrasse 12 in Richtung Pilatusstrasse 12. Damit war das Kapitel Jugendsekretariat an der Hochstrasse 12 begrifflich und örtlich endgültig abgeschlossen und ist Geschichte. Die Räume stehen nun wieder der Gemeinde zur Nutzung zur Verfügung. Seit 2020 wird die Liegenschaft für die Pfäffiker Schulverwaltung genutzt.
Schulverwaltung
Nach dem definitiven Auszug auch der letzten Büros des Jugendsekretariates standen alle nun freien Räumlichkeiten für die Gemeindeverwaltung je nach Bedarf zur Verfügung. Zuerst wurden einige Räume noch vermietet und nach einer grösseren Umstrukturierung der Verwaltungsorganisation der Gemeinde übernahm 2020 die Abteilung Schulverwaltung alle Räumlichkeiten des Hauses, nachdem dieses für diesen Zweck optimal renoviert und eingerichtet worden war. In hellem Weiss strahlen alle Büros eine einladende Atmosphäre aus und bieten den Angestellten der Schulverwaltung einen ansprechenden Arbeitsplatz in einem historischen altehrwürdigen Gebäude. Sehenswert ist vor allem das Estrichzimmer im 3. Stock, in welchem das alte Gebälk restauriert erhalten geblieben ist und den Betrachter ein bisschen romantisiert an die historischen Ereignisse erinnern lässt. Der zweckmässig sympathisch eingerichtete Raum kann für Sitzungen der Schulpflege, Einzelgespräche, Arbeitspausen, Therapien und Konferenzen für die Schulverwaltung genutzt werden.
Ergänzendes Thema
Auszug aus «Memorabilia Tigurina, 1841» oder «Chronik der Denkwürdigkeiten des Kantons Zürich» zu Pfäffikon
Transkription:
Pfäffikon ist eine der grössten Kirchgemeinden des Cantons, denn sie umfasst ausser dem Marktflecken Pfäffikon und dem damit zusammenhängenden Bussenhausen, etwa 11 kleinere und grössere Dörfer, nämlich: Auslikon, Faichrüti, Hermatschweil, Irgenhausen, Oberbalm, Oberweil, Ottenhausen, Sulzberg, Unterbalm, Wallikon und einen Theil von Wermathschweil, nebst mehreren Höfen und zählt über 3000 Seelen.
Am Auffahrtstag, den 11. May, 1820 ereignete sich auf dem Pfäffikersee ein Unglück. Die seit dem Reformationsfest bestehende Musikgesellschaft dieses Orts hatte sich zur Feyer des Tages durch Gesänge auf einem Schiff besammelt; in einem etwas kleinen, jedoch täglich gebrauchten Kahn folgten demselben 2 Knaben von 12 und 13 Jahren, als geübte Schiffer bekannt, zwey Frauen, die eine mit ihrem Kinde, später stiegen noch drey Männer und ein Knabe ein. Das zu stark beladene Schiffchen ging immer tiefer, das Wasser fing an durch eine Spalte hineinzudringen, man schöpfte vergebens, endlich schlug das volle Schiff um und die in demselben befindlichen Personen fielen ins Wasser. Die drey Knaben versanken, die übrigen Personen konnten sich mit Noth retten. – In den Jahren 1824, 1827, 1828, und 1838 fanden bedeutende Reparaturen an den Pfarrgebäuden statt, die zusammen 4000 Gulden kosteten. – Anno 1827 erbaute die Schulgemeinde Pfäffikon ein neues Schulhaus, das etwas seitwärts von Dorf steht. – Durch Beschluss des Grossen Rathes vom 22. Brachmonat 1831 wurde Pfäffikon zum Hauptort des bisherigen Amtsbezirks Kyburg erhoben. Es waren noch andere Orte, nämlich Fehraltorf und Russikon im Vorschlag; allein die grosse Mehrheit entschied sich für Pfäffikon …
Transkription:
… Die Schulgemeinde anerbot ihr bisheriges Schulhaus als Lokal für die Bezirksbehörden. Dieser Vorschlag wurde angenommen und die nöthigen Einrichtungen in dem Hause getroffen, was einen Kostenbeitrag von ungefähr 6100 Gulden ausmachte; am 2. März 1833 ward dasselbe als Bezirksgebäude vom Regierungsrath anerkannt. Es enthält auf der ersten Etage: Das Sitzungszimmer des Bezirksrathes und 2 Ausstandszimmer, auf der zweyten Etage: das Sitzungszimmer des Bezirksgerichts, das Kanzleyzimmer desselben und noch ein anderes Zimmer. Von den Gefangenschaften befinden sich 6 im Pleinpied, 2 auf dem Dachboden. – Nach Abtretung des Schulhauses erbaute die Schulgemeinde noch im Jahr 1831 ein neues, das für 2 Schul-Classen eingerichtet ist. – Anno 1836 kaufte die Gemeinde ein eigenes freystehendes Haus und widmete solches zu einer Lehrerwohnung; 1839 wurde eine zweyte Wohnung in demselben eingerichtet. Die Kosten der Schulhausbauten betrugen zusammen mit den Frohndiensten und dem Ankauf des bemeldten Hauses 8440 Gulden, an welche Summe der Staat einen Beitrag von 547 Gulden 30 Schilling gab. – Ano 1833 wurden die Pfrundgüter, bestehend aus einem Vierling Baumgarten, circa 3 ½ Jucharten Wiesen, ½ Vierling Waiden, 1 ½ Vierling Sträueland und etwas Pünten, für 1955 Gulden verkauft. – In den Jahren 1835 und 1836 wurde vom Staat eine 9100 Fuss lange, beynahe geradlinige Landstrasse von Pfäffikon nach Fehraltorf angelegt, auf welcher eine …
Transkription:
… steinerne, gewölbte Brücke über die Luppmen führt; Anno 1836 und 1837 wurde die Strasse in einer Strecke von 13’136 Fuss von Pfäffikon bis an die Auslikerhöhe und in einer Strecke von 5140 Fuss von da bis Kempten fortgesetzt. – Anno 1835 wurde zu Pfäffikon eine Sekundarschule eröffnet, die ihr Lokal in dem einzeln stehenden Haus Freyenstein, das an der Strasse nach Hittnau liegt, hat. – Im Jahr 1838 erbaute die Gemeinde ein geräumiges Spritzenhaus in der Mitte des Fleckens, welches an die Stelle eines angekauften und weggeschlissenen Wohnhauses trat. – Am 5. Herbstmonat 1839 Abends brach von Pfäffikon aus der Landsturm gegen Zürich auf (Züriputsch). – Im Jahr 1840 erbaute die Schulgemeinde Wallikon ein neues Schulhaus mit Lehrerwohnung. Das Uebrige, siehe Feuersbrünste (1827, 1830, 1831, namentlich aber 1838) und politische Begebenheiten (1839).
Pfarrer, siehe Geistlichkeit
Quellen und Links
Quellen:
- Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Kanton Zürich, Band 3, Pfäffikon
- Memorabilia Tigurina 1840
- Interview mit Dr. Hans Thalmann, Jugendsekretär
- Auskunft Schulverwaltung der Gemeinde
- Diverse Zeitungsartikel
- Jahresberichte Jugendsekretariat
- Diverse Auskünfte von Beratungsstellen
- RRB Staatsarchiv, Ausbau der Hochstrasse 1937/1989
Links:
- Website des kantonalen Amtes für Jugend und Berufsberatung:
https://www.zh.ch/de/ bildungsdirektion/amt-fuer-jugend-und-berufsberatung.html#contact - Ausbau der Hochstrasse mit Bildern:
https://www.zh.ch/de/politik-staat/recherche-im-staatsarchiv/zuercher-geschichte.html - Regierungsratsbeschlüsse Zürich, Ausbau der Strassen:
https://www.zh.ch/de/politik-staat/recherche-im-staatsarchiv/zuercher-geschichte.html - Gemeinde Pfäffikon ZH:
https://www.pfaeffikon.ch/